Den Gemeindebrief 3/2022 (September, Oktober, November) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken. Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:
Steinpflaster
Liebe Leserinnen und Leser!
Straßen mit Kopfsteinpflaster nehme ich lieber nicht, vor allem mit dem Fahrrad. Wenn ich kann, fahre ich mit meinem Drahtesel auf anderen Straßen. Das nervige Schütteln und Rattern auf einem harten, holprigen Steinpflaster kann man doch höchstens mal für eine kurze Strecke aushalten.
Auf unserem Lebensweg gibt es leichte und schwierige Abschnitte. Das Leben kann sich anfühlen wie ein leichtes Dahinrollen auf einer geräumigen, ebenen Straße. Es macht Spaß, voran zu kommen. Es ist schön, die Welt zu erleben und sich interessiert umzusehen. Man spürt, dass die Kraft, die man für den Weg einsetzt, einen voranbringt. Andere Abschnitte des Lebenswegs sind hart und holprig. Sie schütteln einen gründlich durch. Jeder Meter zehrt an dir und braucht deine ganze Aufmerksamkeit und Kraft. Der Blick bleibt hängen an dem belastenden Weg unter den Füßen als gäbe es nichts anderes.
Wer nur zum Spaß eine Runde Fahrrad fährt, kann sich die schönen Routen aussuchen und unangenehmes Steinpflaster meiden. Der Lebensweg lässt uns oft keine Wahl, keinen Abzweig auf einen schöneren Weg. Jeder Abzweig ist auf seine Weise wie ein hartes, holpriges und mühsames Steinpflaster. Da macht vielleicht die Gesundheit zu schaffen und zwingt uns, schwere Behandlungen durchzuhalten. Oder das Zusammenleben mit einem Menschen, der zu mir gehört, wird schwierig und belastend. Oder das Geld wird beängstigend knapp und wir müssen auf mehr verzichten, als wir uns vorstellen können. – Was ist, wenn mein Lebensweg so wird, wenn jeder Tag holprig und hart ist, und ich mich schmerzlich danach sehne, endlich in einen besseren Weg einbiegen zu können? Was sagt Gott dazu?