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Gemeindebrief 2023-2

GemeindebriefMD2023 2Den Gemeindebrief 2/2023 (Juni / Juli / August 2023) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken.

Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:

Gesucht

Liebe Leserinnen und Leser!

Der ruhige See, gerahmt von herrlichen Bergen, die tiefblaue Spiegelung des klaren Himmels im Wasser, die sonnigen Wiesen im Hintergrund – ein perfektes Bild! Das Bild zieht meinen Blick an sich. Wenn ich doch dort sein könnte! Gern würde ich selbst an einem klaren Tag dort am Ufer des Sees stehen und das perfekte Bild in mich aufnehmen. Gern würde ich mit meinem eigenen Fotoapparat viele Bilder machen. Das Perfekte und Schöne ist gefragt und gesucht. Viele von uns machen sich in diesen Monaten auf den Weg zu den Orten, die uns anziehen.

Aber was ist mit uns selbst? Wie empfindest du dich selbst? Gibst du solch ein perfektes, ausgewogenes Bild ab? Wirst du aufgesucht? Zieht es Menschen zu dir, weil es ihnen gut tut, dich zu erleben und mit dir zusammen zu sein? Ja, es tut sehr gut, zu merken, dass man von einigen Menschen beachtet und aufgesucht wird. Wir wissen ja: Das wird aufgesucht und ist gefragt, was irgendwie gut aussieht oder als angenehm empfunden wird.

Jesus macht es ganz anders. Er sucht nicht Menschen, die ihm etwas geben. Er hält nicht Ausschau nach Leuten, die irgendwie etwas hermachen und auf ihre Weise beeindrucken. Jesus ist auf der Suche nach Menschen, von denen er nichts hat als Probleme. „Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10) Diese letzten Worte, „was verloren ist“, bedeuten: Menschen, die aus Gottes Sicht schwierig und unangenehm sind, die einem nichts bringen, die einem nur das Leben schwer machen. Solche Leute sucht Jesus auf. Dafür ist er damals gekommen. So sucht er auch heute noch.

Eigentlich müsste Jesus nicht lange suchen, um solche Leute zu finden. Eigentlich ist aus Gottes Sicht jeder Mensch schwierig, unangenehm und voller schlechter Charakterzüge. Aber Jesus sucht solche, die bereit sind, vor ihm und vor sich selbst einzugestehen, wie es um sie bestellt ist. Jesus sucht solche, die dankbar staunen, dass Jesus sich trotzdem um sie kümmert und sich auf die Schwierigkeiten einlässt, die sie bereiten.

So sucht Jesus Christus unser Vertrauen. Das größte und schwerste Vertrauen ist, wenn ich jemandem sage: „Bitte hilf mir.“ Und wenn ich dabei weiß, dass ich keine Hilfe verdient habe und mein Helfer nichts als Mühe davon hat, dass er mir hilft. Genau das will Jesus. An seinem Kreuz sehen wir, dass er keine Kosten scheut für uns.

So ist er, Jesus, der allerbeste Ort, den wir aufsuchen können. Wir finden ihn in den Worten, die er uns gesagt hat.

Ihr/euer Pastor Rudolf Pfitzinger