Den Gemeindebrief 1/2025 (Februar, März, April, Mai) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken. Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:
Vor dir ist Freude die Fülle.
Liebe Leserinnen und Leser!
Blühendes Leben strahlen die Farben dieser wunderbaren Blüte aus. Leben und Schönheit und Freude gehören irgendwie zusammen. Es ist herrlich, leben zu dürfen und das Leben zu betrachten. Es verrät die Freude des Schöpfers, der alles wunderbar gemacht hat. Gott, unser Schöpfer, wird hier gelobt: „Vor dir ist Freude die Fülle.“ Ich freue mich darauf, wenn in den nächsten Monaten um uns her wieder so viel aufblüht und grün wird!
In den nächsten Monaten sind unsere Gottesdienste aber auch davon geprägt, dass Leiden und Tod in den Blick kommt. Jesus Christus wurde zum Tod verurteilt, gequält und am Kreuz hingerichtet. Er wurde ohne würdigen Abschied in aller Eile in ein Grab gelegt. Er ist furchtbar gescheitert und wurde grausam vernichtet. Das muss man denken, nach dem, was mit Jesus am Kreuz geschehen ist. Das rückt in unseren Blick, während um uns her so viel Leben aufblüht.
Aber Jesus ist nicht gescheitert. Er wurde nicht vernichtet. Die Worte, um die es hier geht, sind erst einmal seine Worte, sein Lob an den Vater im Himmel: „Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“ (Psalm 16,11)
Psalm 16 spielt eine besondere Rolle im Neuen Testament in der Apostelgeschichte. Dort wird berichtet, dass diese Worte in der allerersten christlichen Predigt, die Petrus am Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes gehalten hat, vorkommen (Apg 2). Später nimmt auch Paulus die Psalmworte in einer Predigt auf (Apg 13), um genau wie Petrus damit zu argumentieren.
Beide gehen zuerst davon aus, dass Gottes Wort im Psalm richtig und wahr ist. Dann stellen beide fest, dass David, von dem dieser Psalm kommt, gestorben ist, begraben wurde und in seinem Grab verwest ist. Das passt nicht zum 10. Vers des 16. Psalms, in dem es heißt: „Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe.“ Beide schließen daraus, dass hier nicht David gemeint sein kann. Deshalb beziehen sie diese Worte auf Jesus Christus. Jesus ist nicht im Grab geblieben. Er ist auferstanden. Jesus lebt.
Hier sind also Worte, die nur Jesus sagen kann, durch Gottes Geist lange vor seinem Leiden, Sterben und Auferstehen in den Psalm geschrieben worden:
Denn du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen
und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe.
Du tust mir kund den Weg zum Leben:
Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.
Es ist wunderbar zu sehen, wie die Apostel Petrus und Paulus mit großem Vertrauen auf Gottes Wort predigten und auslegten. Gottes Wort ist ganz verlässlich. Dieses Vertrauen gründet in Jesus Christus, der das Wort Gottes erfüllt, und der selbst seine Jünger darin unterrichtet hat, dass durch ihn erfüllt wird, was Gott angekündigt hat. Mit solchem Vertrauen dürfen wir selbst dem Wort Gottes begegnen, wenn wir es hören oder die Bibel aufschlagen!
So trägt und füllt der Heilige Geist die Predigt des Evangeliums, der frohen Botschaft von Jesus Christus. In der Predigt passiert eine Lebensrettung. Menschen hören sie und beginnen auf Jesus zu vertrauen. Im Bild ausgedrückt reicht Jesus ihnen seine Hand und sie greifen zu. Dann kommt es für sie ganz auf Jesus an.
Jesus lebt. Er ist selbst Gott und Schöpfer. Er macht dann die Psalmworte, die nur er sagen konnte, zu unseren Worten. Wir dürfen sie ihm nachsprechen. Wir sagen sie zu ihm, der unser Leben in die Ewigkeit rettet:
Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen
und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe.
Du tust mir kund den Weg zum Leben:
Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.
Jesus ist unser Weg zum Leben. Er ist für uns ins Leiden und in den Tod gegangen. Und er ist auferstanden, so dass unsere Gräber die Orte unserer Auferstehung werden müssen. Lasst uns auf seinem Weg gehen!
Ihr / euer Pastor Rudolf Pfitzinger