Den Gemeindebrief 2/2024 (Juni, Juli, August) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken.
Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:
Gott ist Liebe ≠ Liebe ist Gott
Liebe Leserinnen und Leser!
Die Bibelworte, die am vergangenen Sonntag im Gottesdienst gelesen wurden, erinnern jetzt mitten im Jahr an die Jahreslosung für 2024. Aus dem ersten Brief des Johannes (1Joh 4,16) hörten wir am Sonntag: „Gott ist Liebe.“ Und die Jahreslosung lautet: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14)
Liebe: So ist Gott. So zeigt Gott sich uns und lässt uns wissen, wie wir mit ihm dran sind. – So sollen wir sein. So sollen alle, die uns begegnen, mit uns dran sein. Gott ist der Höchste, der Wichtigste. Niemand ist über ihm. Und das Liebesgebot ist das höchste Gebot. Diese 3 Wörter, „Gott ist Liebe“ sind reich gefüllt und können wunderbar helfen, Gott und unser Leben mit ihm besser zu begreifen.
Wir würden diese Worte der Bibel aber falsch verstehen, wenn wir das mittlere Wort, „ist“, wie ein Gleichheitszeichen auffassen, wenn wir also meinen würden, „Gott ist Liebe“ ist das gleiche wie „Liebe ist Gott“. Denn Liebe ist nicht so etwas wie ein höchstes und bestes Prinzip, dem sich auch Gott unterordnet. Sondern Gott steht über allem. Und er begegnet uns in Liebe. Dabei zeigt Gott uns, was Liebe ist. Er legt den Maßstab für Liebe.
Er schenkt uns seine Liebe, ohne dass wir Liebe haben, die wir ihm dafür geben könnten. Das geschieht durch Jesus Christus.
Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben,
sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn
zur Versöhnung für unsre Sünden. (1Joh 4,9+10)
In Jesus schenkt Gott uns seine Liebe. Und dann wird uns allen, die wir diese Liebe empfangen, gesagt, dass wir einander lieben sollen. Wir sollen alle die Menschen lieb haben, die Jesus Christus durch seine Liebe zusammenbringt. Das ist für jeden ganz konkret seine Gemeinde an seinem Ort. Das Kreuz aus unserer Kirche in Magdeburg vorn auf dem Gemeindebrief erinnert uns an unsere Gemeinde. Da kommen die zusammen, die Jesus Christus durch seine Liebe mit uns zusammenbringt. Jeder von uns weiß von sich selbst: Ich bin dabei, weil Jesus mir mit Liebe entgegenkommt und mich zu sich gezogen hat, nicht weil ich es mit meiner Liebe zu ihm geschafft hätte.
Und genau da sind wir alle herausgefordert, die lieb zu haben, die Jesus mit uns vor sich gesammelt hat. Er hat sie ausgesucht, nicht wir. Es sind nicht die Typen, die gut zu uns passen, sondern die, über die er sich erbarmt. Deshalb sagt er uns:
Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. …
Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir
uns auch untereinander lieben. (1Joh 4,8.11)
Die wunderbare Liebe, die Gott uns geschenkt hat, muss sich zuerst bei uns in unserer Gemeinde bewähren, in der Gemeinschaft mit denen, die mit uns auf Jesus hören und an ihn glauben. Darum geht es zuerst, wenn der Apostel Johannes uns sagt:
Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt,
dass der auch seinen Bruder liebe. (1Joh 4,21)
Die Liebe, die wir in unserer Gemeinde von Christus empfangen und durch ihn geben lernen, wird dann auch offen sein für jeden. So wie Jesus uns zuerst geliebt hat, (1Joh 4,19), lange bevor wir ihn lieb gehabt haben.
Ihr / euer Pastor Rudolf Pfitzinger