Gemeindebrief 2019-1

GemeindebriefMD2019 1Den Gemeindebrief 1/2019 (März / April / Mai) können Sie lesen, wenn Sie auf den Link klicken. Aus dem Inhalt des Gemeindebriefs:

„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Liebe Leserinnen und Leser!

Ein grobes Kreuz ragt in den Himmel. Jesus, tot an solch einem Kreuz, dieses schreckliche Bild muss sich tief eingebrannt haben in das Gedächtnis der Menschen. So tief saß das, dass sie es nicht begreifen konnten, als sie hörten und sahen: Er lebt! Er ist auferstanden! Das Bild des Kreuzes und des Gekreuzigten lastete auf ihren Seelen. Dann strahlte darüber hinweg die unbegreifliche Botschaft: Christ ist erstanden von der Marter alle.

Dieses Lied dürfen wir bis heute im Angesicht des Todes singen. Es hat seinen Platz bei denen, die neben einem offenen Grab stehen und Abschied nehmen.

Christ ist erstanden von der Marter alle;
des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.

Das Grab sieht aus wie ein unendlich trauriger Schlusspunkt. Aber diese Macht hat es nicht mehr. In die Trauer und Erschütterung am Grab strahlt die Freude und der Trost. Jesus Christus ist auferstanden. Er hat den Tod entmachtet. Wer sich an ihn hängt, wird leben, auch wenn er stirbt.

Die Auferstehung Jesu Christi ist nicht nur etwas für die, die sich dafür interessieren, sondern sie hat weltweite Bedeutung. Dieses Lied spricht von seiner Auferstehung als von etwas, das die Welt zusammenhält:

Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen;
seit dass er erstanden ist, so loben wir den Vater Jesu Christ.

Diese Welt besteht noch, weil Jesus auferstanden ist. Um zu ahnen, warum die Auferstehung Jesu so entscheidend ist, müssen wir bedenken, dass diese Welt existiert, weil Gott sie gemacht hat und sie leben lässt. Und dass zugleich die Menschheit in tiefer Ablehnung zu Gott feststeckt, von dem alles Leben kommt. Das ist wie wenn die Menschheit den Ast absägt, auf dem sie sitzt.

Diese fatale Trennung aller Menschen von der Quelle des Lebens hat Jesus überbrückt. Dazu ist er für uns gestorben und ist auferstanden. Durch ihn sind wir mit seinem Vater, mit dem Schöpfer des Universums verbunden. Das ist nichts weniger als die Existenzgrundlage der Welt.

Kyrieleis erklingt nach jeder Strophe. Kyrie eleison – Herr, erbarme dich. Das ist unsere persönliche Bitte an den höchsten Herrn der Welt, uns zu helfen, sich uns zuzuwenden. Diese Worte sind Lob und Anerkennung des größten Herrn der Welt. Und sie sind die Bitte: Hilf uns, die wir uns nicht selbst helfen können.

Der auferstandene Jesus hat seinen Jüngern versprochen: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20) Das ist seine Antwort auf unser Kyrieleis. Der Heilige Geist helfe uns, dem Auferstandenen zu vertrauen, dass er wirklich immer bei uns ist, gerade dann, wenn unser Leben tief erschüttert wird und schwere Not uns auf der Seele liegt. Christ ist erstanden! Kyrieleis.

Ihr/euer Pastor Rudolf Pfitzinger